Am Frühen Morgen des 29.Juli 2019 wurde unsere Kameraden mittels Pipser aus den Schlaf gerissen.

Alarmstichwort „Bach über Ufer“.

Tag 1

Der OFK ließ sofort nach Eintreffen in das Feuerwehrhaus Sirenenalarm für die Feuerwehr Russbach auslösen, da er bereits bei der Anfahrt die Wassermassen im Russbach gesehen hat.

Daraufhin fuhr das Tanklöschfahrzeug vollbesetzt zur gemeldeten Adresse. Das neben dem Russbach liegende Objekt konnte noch angefahren werden doch über die Brücke konnten wir nicht mehr fahren. Wir haben uns mit den Objektbesitzern verständigt und uns versichert, dass bei ihnen vorläufig alles OK wäre und sie aufgefordert ins Haus bzw. in obere Stockwerke zu gehen. Daraufhin zogen wir uns rasch zurück da der Bach immer mehr Wasser lieferte und auch schon die Zufahrtsstraße überschwemmte.

Danach ging es Schlag auf Schlag, innerhalb von Minuten stieg der Pegel des Russbaches um 1.5-2 m an, sodass dieser an vielen Stellen massiv aus dem Bachlauf ausuferte und Flutwellenartig sämtliche Ortsteile entlang des Bachlaufes mit Geröll, Wasser, und Schlamm bis zu 1 m überdeckte.

Danach begann für uns die Erkundung und Lagefeststellung, die weitete sich über das gesamte Ortsgebiet aus. Zeitgleich bekam der Einsatzleiter die Meldung, dass die Neuhausbrücke an der B166 eingestürzt war und ein Fahrzeug der FF Abtenau ihren Heimweg vom Einsatz im Ortsteil Gseng Abtenau nicht mehr antreten konnte. Nach Rücksprache mit OFK Abtenau entschlossen wir uns, diese Mannschaft unter der Führung von OFK Abtenau bei uns in Russbach einzusetzen, was uns natürlich in der Erstphase sehr geholfen hat.  

Nach Erkundung beschloss der Einsatzleiter die weitere Vorgehensweise und begann mit der Zuteilung der Einsatzstellen an die Mannschaften. Da im gesamten Ortsgebiet und er B166 so massive Schäden und Gefahrenpotenzial vorhanden war, entschloss sich der Einsatzleiter mit Absprache des Landeskatastrophenreferenten den Zivilschutzalarm für Russbach auszulösen. Zweck dieses Alarm´s war, sämtliche Einwohner und Gäste zu warnen in ihren Häusern zu bleiben, entlang des Bachlaufes höhere Stockwerke aufzusuchen und vor allem nicht mit dem Fahrzeug Richtung Abtenau zu fahren (Brückeneinsturz B166), um ein Verkehrschaos zu vermeiden. Dieser Alarm blieb bis 11:30 Uhr aufrecht danach erfolgte die Entwarnung.

Da wir keine Möglichkeit hatten aus den Nachbarfeuerwehren aus Richtung Abtenau kommend Nachschub an Pumpen Gerätschaften und Mannschaft nach zu alarmieren, baten wir die Feuerwehren aus Gosau OÖ und Bad Goisern OÖ uns zu unterstützen, diese sagten die Hilfe sofort zu und einige Zeit später konnten sie uns bereits beim Abarrbeiten der vielen Einsatzstellen (ca. 35-40) behilflich sein.

An dieser Stelle ein sehr großes Dankeschön an die Feuerwehren der Gemeinden Abtenau, Gosau OÖ und Bad Goisern OÖ.

Am Abend konnten wir die ersten Kräfte langsam aus dem Einsatz herausnehmen, sodass diese ihre Heimreise antreten konnten. Wir arbeiteten noch bis zur Dämmerung.

Eines möchte ich noch erwähnen, die Hilfsbereitschaft und vor allem der Zusammenhalt im Ort war einzigartig.

Tag 2
An diesem Tag trafen wir uns um 07:00 Uhr.

Nach einen kurzen Lage- und Einsatzbesprechung übernahm unser Ortsfeuerwehrkommandant Stellvertreter die Einsatzleitung für diesen Tag.

Es wurden weitere Keller sowie Trafostationen ausgepumpt, die Straßen vom Schlamm befreit und gewaschen, einige verlegte Kanalrohre gesäubert usw.

Einsatzende an diesen Tag 19:00 Uhr

Tag 3

An diesem Tag trafen wir uns um 7:00 Uhr.

Der dritte Einsatztag gestaltete sich ähnlich wie der 2. Tag, nur das wir die Einsatzarbeiten an diesem Nachmittag für einige Stunden unterbrachen, um unseren langgedienten Feuerwehrkammeraden außer Dienst FM Sunkler Ulrich auf seinen letzten Weg zu begleiten.

Nach der Beerdigung nahmen wir die Arbeiten wieder bis 21 Uhr auf.

Einsatzende an diesen Tag 21:00 Uhr

Tag 4

An diesen Tag trafen wir uns wieder um 7:00 Uhr.

Auch an diesen Tag wurden wieder einige Schäden beseitigt, Kanäle gespült usw.

Einsatzende an diesen Tag 17:00 Uhr

Tag 5

Heute machten wir Vormittag Pause und begannen die Arbeiten um 13:00 Uhr.

Vorbereitung und Aufbau der Pumpen beim Badesee, der vollkommen mit Schlamm und schmutzigen Wasser war.

Am späten Nachmittag ca. 17:00 Uhr begann es wieder stark zu Regnen und schon folgten die ersten Einsätze.

Auch an diesen Tag wurden wieder einige Schäden beseitigt, Kanäle gespült usw.

Einsatzende an diesen Tag 20:00 Uhr

Tag 6

Das große Saubermachen von unserem Badesee.

Mit einigen Pumpen, 3 Chiemeseepumpen (2100 l/min), 1 Schlammpumpe (2200l/m) und einigen Tauchpumpen gesamt ca. 3000 l/min pumpten wir den Badesee der ca. 1,5 Millionen Liter Wasser hat aus. Durch gleichzeitiges waschen und verdünnen des Schlammes ist es uns gelungen bis auf 2 Schiebetruhen Steine alles mit den Pumpen aus den Badesee zu bekommen.

Verwendete Schlauch: ca. 35 B Schläuche, und ca. 10 C Schläuche, 4 A Schläuche und einige B Schläuche Formstabil. Die Stromversorgung stellten wir mit unseren Notstromaggregat her auf diesen eine gesamt Abnahmeleistung von ca. 28 KW entnommen wurde. Das Wasser zum Reinigen und spülen bekamen wir von einer von uns errichteten Saugstelle am Russbach.

Auf diesem Wege möchte ich mich beim Landesfeuerwehrverband recht herzlich bedanken, dass sie uns 2 Chiemseepumpen und die Schlammpumpe zur Verfügung gestellt haben

Einsatzende an diesen Tag 19:00 Uhr

Ein besonderer Dank gilt den Feuerwehrkammeraden für die vielen geleisteten Einsatzstunden!

Links:

https://www.servus.com/tv/videos/aa-1zug6j9vn2112/

https://tvthek.orf.at/profile/Salzburg-heute/70019/Salzburg-heute/14021296

https://youtu.be/Wi4CEnMktb8

https://youtu.be/R177W-7uODk